BERLIN. Ein fehlerhaftes Balkendiagramm zur aktuellen infratest-dimap-Umfrage in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ hat zu Protesten in den sozialen Medien geführt. Darin war die AfD am Sonntag grafisch kleiner dargestellt als SPD und Grüne. Die darunter gezeigten Prozentzahlen wiesen jedoch dazu nicht passende Ergebnisse aus: AfD 17, SPD 15 und Grüne elf Prozent.
Die Säulen des BSW und der Sonstigen reichten fast an die Höhe der AfD heran, obwohl die Prozente deutlich geringer ausfielen: neun bzw. acht Prozent. Heißt: Der einzige Balken, den die ARD fehlerhaft darstellte, war derjenige der AfD.
ARD muß zurückrudern
Die Grafik war zehn Sekunden zu sehen. Doch weder Interviewpartner Markus Söder (CSU) noch Moderator Markus Preiß will der offensichtliche Fehler aufgefallen sein. Keiner von beiden monierte die ganz offensichtlich falsche Höhe der Balken. Das geschah dafür dann auf X und anderen Plattformen.
Wenn man im „Bericht aus Berlin“ schon die unliebsamen Zahlen nicht ändern kann, dann doch wenigstens die visuelle Darstellung. 🤡 #ARD #tagesschau pic.twitter.com/P1XE6ahZpP
— Alice Weidel (@Alice_Weidel) September 9, 2024
„Wenn man im ‚Bericht aus Berlin‘ schon die unliebsamen Zahlen nicht ändern kann, dann doch wenigstens die visuelle Darstellung“, spottete AfD-Chefin Alice Weidel. Auch viele andere Nutzer beschwerten sich über die Benachteiligung der Oppositionspartei. Nicht wenige unterstellten Absicht.
Am Tag danach gestand der „Bericht aus Berlin“ den Fehler ein – allerdings ohne konkret zu werden. In einem Statement auf X hieß es lediglich: „In der Grafik zur Sonntagsfrage stimmten die Größenverhältnisse der Balken nicht – die Zahlen waren korrekt. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen und korrigieren die Grafik.“ In der Mediathek ist tatsächlich inzwischen das richtige Balkendiagramm zu sehen. (fh)